Alles außer Kirschblüten

 

Das Haiku, die traditionelle japanische Gedichtform, hat längst ihren Weg zu uns nach Europa und nach Deutschland gefunden. Sie ist mehr als nur eine kurze vorübergehende  Modeerscheinung, sie ist mittlerweile zu einem festem Bestandteil unserer eigenen Dichtung geworden. Dabei hat sie sich stetig weiterentwickelt und sich von ihren ursprünglich starren Vorgaben gelöst, ohne dabei ihren besonderen Charakter zu verlieren. Es ist eine neue, freie Form entstanden, die vielen Menschen entgegen kommt, und auch den Austausch in anderen Sprachen stark vereinfacht hat.

 

Vieles hat sich verändert. Der starre „Naturbegriff“ hat sich zu Gunsten einer allgemeineren Betrachtung auf die umgebende Welt gewandelt. Immer neue Themen finden sich im modernen Haiku wieder. Es ist zu einem beinahe universellen Lyrischen „Schnappschuss“ geworden, womit es auch vortrefflich in unsere moderne Zeit passt.

 

Etwas jedoch ist trotz aller Wandlungen geblieben: Die „Kirschblüten“!

Dieses klassische Symbol wird auch heute noch in geradezu inflationärer Weise bemüht. Man kann sich beinahe sicher sein, dass keine Haikusammlung, sei sie auch noch so klein, ohne diese traditionelle Metapher auskommt. Dabei verkommt dieses ursprünglich schöne Bild immer mehr zu einem Füllmaterial, seine Verwendung wirkt daher stets ein wenig einfallslos und peinlich.

 

Deshalb soll diese Sammlung völlig ohne Kirschblüten auskommen. Das ist die einzige inhaltliche Vorgabe, die für diese Anthologie gemacht wird. Darüber hinaus gibt es keinerlei thematische Einschränkungen bei den eingereichten Gedichten.

 

Um möglichst vielen Leuten die Teilnahme zu ermöglichen, und weil die Resonanz auf diese Ausschreibung derzeit noch nicht abgeschätzt werden kann, wird es eine vergleichsweise lange Einsendefrist geben. Die Veröffentlichung ist für das zweite Halbjahr 2017 geplant. Die Haiku sollten daher bis zum 30.06.2017 eingereicht worden sein.

 

Eingereicht werden können die Beiträge direkt per E-Mail (siehe Impressum), Stichwort „Alles außer Kirschblüten“. Es dürfen durchaus mehrere Haiku von einer Person eingereicht werden. Bitte schicken Sie keine Anhänge und setzen Sie die einzelnen Texte durch einen Absatz getrennt untereinander.

 

Die Haiku müssen selbstverfasst, in deutscher Sprache und frei von rechten Dritter sein. Mit der Einsendung erkennen Sie die Bedingungen der Ausschreibung an.

 

Sie erteilen die Erlaubnis zur kostenfreien Veröffentlichung in der Anthologie „Alles außer Kirschblüten“, sowohl  in gedruckter, als auch in elektronischer form. Zudem erklären Sie sich damit einverstanden, dass einzelne Beiträge  auf dieser Website oder der Website des Herausgebers, in Rundschreiben (auch elektronisch(, auf Flyern oder gegenüber der Presse verwendet werden, um auf diese Anthologie aufmerksam zu machen.

 

Alle Urheber- und weiteren Nutzungsrechte an den Texten bleiben selbstverständlich beim jeweiligen Autor und somit für diesen weiterhin frei verfügbar.

 

Neben den Haiku soll diese Anthologie aber auch Hinweise auf andere Publikationen enthalten. Alle Autoren sind daher herzlich eingeladen, ihre Bücher oder Zeitschriften in dieser Anthologie vorzustellen.

 

Weitere Informationen werden an dieser Stelle folgen.

 

 

Update Sa. 17.09.2016:

Wer noch Informationen über das Haiku und dessen Charakter benötigt, dem Empfehle ich folgende Website zu besuchen. Dort ist alles wirklich bestens erklärt.

http://www.haiku-heute.de

 

Update Mi. 15.02.2017:

Ein paar Beispiele, die es in die Anthologie geschafft haben:

 

 

die Wärme ungezählter Sommer –

knisternd entlässt sie das Holz

(Tony Böhle)

 

Himmel spiegelt

sich hell in deinem Auge.

Als sei Ferne nah.

(Christiane Schwarze)

 

Sonnenaufgang

ein Windrad schält sich

aus dem Dunst

(Friedrich Winzer)

 

 

Impressum:

Thorsten Kroll, Friedrichstraße 33, D 35037 Marburg

E-Mail: thorsten.kroll@gmx.de

Tel. +49(6421)33150

 

Stand: Mi. 15.02.2017